Psychedelika gibt es schon lange, sind jetzt aber wieder im Trend zur Therapie psychischer Erkrankungen? Doch wie wirksam sind sie?
Was sind psychedelische Drogen?
Psychedelische Drogen sind eine Gruppe von Substanzen, die Sinneswahrnehmungen, Denkprozesse und das Energieniveau verändern oder verbessern können. Diese Rauschmittel werden oft auch dazu verwendet, um spirituelle Erfahrungen zu ermöglichen.
Psychedelische Substanzen werden auch als Halluzinogene bezeichnet und häufig als Freizeitdroge verwendet. Es gibt sie in verschiedenen Formen, von Chemikalien wie LSD bis hin zu Pflanzen wie Peyote (1).
Wie werden psychedelische Drogen konsumiert?
Psychedelische Drogen werden oft geraucht (und inhaliert), gegessen oder zu Tee aufgebrüht. Der Konsum von Halluzinogenen reicht in vielen Kulturen Jahrhunderte zurück, und einige werden auch heute noch bei religiösen Zeremonien verwendet, um spirituelle oder erweiterte Bewusstseinszustände zu erleben.
In den 1960er Jahren wurden laut der Mind Foundation Halluzinogene in der Psychotherapie eingesetzt, aber bis vor kurzem wurde dies vor allem aus politischen Gründen gestoppt (2). Seitdem hat die psychologische Forschung die Verwendung von Psychedelika in experimentellen psychologischen Behandlungen und Praktiken wiederbelebt.
Psychedelika tauchen langsam wieder in der Psychologie und Psychiatrie auf, um Angstzustände, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) und mehr zu behandeln (3). Allerdings sind regulierte Behandlungen derzeit experimentell und für viele Menschen nicht zugänglich. Es wäre an der Zeit, das die Wissenschaft hier noch viel mehr Studien macht, um die Wirksamkeit von Psychedelika bei psychischen Erkrankungen weiter zu erforschen.
Wenn du die Symptome einer psychischen Erkrankung behandeln willst, solltest du mit deinem Arzt auch über weitere Behandlungsmöglichkeiten wie Psychotherapie, verschriebene Medikamente, Achtsamkeitspraktiken und Meditation sprechen, die dir in diesem Zusammenhang helfen können.
Unterschiedle Arten von psychedelischen Substanzen
Im Folgenden findest du einige der am häufigsten verwendeten psychedelischen Wirkstoffe, die zu einer Erweiterung des Bewusstseins führen können.
Acid (LSD)
Lysergsäurediethylamid (LSD) ist ein von Albert Hofmann erstmals chemisch synthetisiertes Halluzinogen, das aus Mutterkorn, einer Art Schimmelpilz, der auf dem Roggenkorn wächst, entwickelt wurde. In den 1960er Jahren war LSD weit verbreitet, bis es verboten wurde. Obwohl LSD eine kontrollierte Substanz ist, wird es weiterhin als Rauschmittel und als Medizin konsumiert, auch wenn es mal mehr und mal weniger beliebt war.
Dimethyltryptamin (DMT)
Dimethyltryptamin (DMT) ist ein natürlich vorkommendes pflanzliches Psychedelikum, das in der Rinde und den Nüssen bestimmter Bäume aus Mittel- und Südamerika vorkommt. Die Wirkung von DMT auf die Psyche ist viel kürzer als die anderer Psychedelika und hält in der Regel nur eine Stunde an. Die Tatsache, dass der Rausch hier viel kürzer ist, hat dazu geführt, dass DMT-Trips auch als "Businessman's Trip" oder "Businessman's Lunch" bezeichnet werden.
Meskalin
Meskalin ist eine natürlich vorkommende psychedelische Substanz, die in bestimmten Kaktusarten vorkommt, am bekanntesten ist der Peyote-Kaktus. Die Wirkungen von Meskalin, die denen von LSD ähneln, wurden in dem Klassiker über Halluzinogene, "The Door of Perception" von Aldous Huxley, gut dokumentiert.
Obwohl Peyote in den USA illegal ist, gilt die Listung von Peyote als kontrollierte Substanz nicht für die Verwendung von Peyote in gutgläubigen religiösen Zeremonien der Native American Church.
Jede Person, die Peyote für die Native American Church herstellt oder an sie vertreibt, muss sich jedoch jährlich registrieren lassen und alle anderen gesetzlichen Anforderungen erfüllen.
Ololiuqui
Ololiuqui ist ein natürlich vorkommendes Psychedelikum, das in den Samen der Morgenlilienblume vorkommt, die in Mittel- und Südamerika wächst. Wie Meskalin wird Ololiuqui seit langem in spirituellen Ritualen der indigenen Gruppen, in denen die Pflanze wächst, verwendet, aber im Gegensatz zu Meskalin ist es in den USA keine kontrollierte Substanz, was manche dazu veranlasst, es als freies "Kräuter-High" zu betrachten (4).
Psilocybin (Magic Mushrooms)
Magic Mushrooms enthalten eine natürlich vorkommende Art von Halluzinogen, das Psilocybin, das in bestimmten Pilzen der Gattung Psilocybe cubensis (Kahlköpfe) vorkommt. Es gibt eine Vielzahl halluzinogener Pilze, und ihr rechtlicher Status ist nicht ganz eindeutig, da sie in vielen Teilen der Welt wild wachsen.
Ihr natürlicher Ursprung kann sie für junge Menschen attraktiv machen, die gerne mit diesen "freien Drogen" experimentieren. Aber Pilze bergen meiner Erfahrung nach besonders hohe Risiken, da einige Sorten giftig sind und sogar tödlich sein können.
Ecstasy
Ecstasy oder MDMA ist schwieriger als Psychedelikum einzustufen, weil die halluzinogenen Wirkungen weniger ausgeprägt sind, die stimmungsaufhellenden und stimulierenden Effekte für den Konsumenten dagegen deutlicher spürbar sind als bei anderen Psychedelika. Ecstasy kann im und nach dem Rauschzustand jedoch Halluzinationen und Wahnvorstellungen auslösen.
Es ist möglich, einen schlechten Trip mit Ecstasy zu erleben, obwohl dies nicht so häufig vorkommt wie bei LSD oder Pilzen. Ecstasy wird auch mit einem erhöhten Risiko für gesundheitliche Probleme durch Überhitzung, Dehydrierung und Wasserintoxikation in Verbindung gebracht.
Wirkungen von psychedelischen Drogen
Die Wirkungen psychedelischer Drogen sind von Person zu Person unterschiedlich. Faktoren wie die Dosierung, die Umgebung und die Persönlichkeit spielen eine große Rolle dabei, wie Psychedelika auf Menschen wirken.
Psychedelische Drogen können unter anderem folgende (unerwünschte) Wirkungen haben (5):
- Veränderte Zeitwahrnehmung
- Schwierigkeiten, sich klar mit anderen zu verständigen
- Halluzinationen wie das Fühlen und Hören von Geräuschen sowie Sehen von Bildern, die nicht real sind
- Erhöhtes Bewusstsein oder Verständnis
- Erhöhte Energie
- Mangelnde Fähigkeit zum rationalen Denken
- Gemischte Sinneserfahrungen (z. B. Geräusche sehen)
- Übelkeit
- Spirituelle Erfahrungen
- Lebendige Sinneserfahrungen
Substanzabhängige Nebenwirkungen
Zu den kurzfristigen Nebenwirkungen von LSD, Peyote, DMT und ähnlichen Stoffen kann ein Anstieg der Herzfrequenz gehören. LSD und Peyote können auch zu einem Anstieg der Körpertemperatur führen. Außerdem kann LSD Schwindel, Schläfrigkeit, einen Anstieg des Blutdrucks, Appetitlosigkeit, Mundtrockenheit, Schwitzen, Taubheit, Schwäche, Zittern und impulsives Verhalten verursachen.
Psilocybin kann Gefühle der Entspannung oder Selbstbeobachtung hervorrufen, aber auch Nervosität, Paranoia und sogar Panikgefühle.
Zu den Nebenwirkungen von Peyote gehören unkoordinierte Bewegungen, übermäßiges Schwitzen und Erröten. DMT kann Agitiertheit und körperliche/räumliche Verzerrungen verursachen.
Die Wirkung von Ololiuqui ist ähnlich wie die von LSD, aber diese Droge hat viele unangenehme Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Bluthochdruck und Schläfrigkeit.
Mein Fazit
Wenn du Psychedelika zu Freizeitzwecken oder zur Behandlung von Symptomen einer psychischen Erkrankung konsumieren möchtest, solltest du vorsichtig sein. Wenn du negative Auswirkungen erlebst, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen. Am besten wendest du dich an einen erfahrenen Therapeuten, der dich bei deinem Experiment unterstützt.
Denke daran, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, deine psychische Gesundheit positiv zu beeinflussen und deinen Fokus auf eine positivere Perspektive zu lenken. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, wenn du zu einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin überwiesen werden möchtest.