Pflanzliche Beruhigungsmittel gibt es sehr viele. Doch wie gut helfen sie und wann reichen sie nicht aus?
Schon länger ist bekannt, dass pflanzliche Beruhigungsmittel, sofern sie richtig dosiert werden, eine gute Alternative zu herkömmlichen pharmazeutischen Präparaten sein können. Vor allem mentale Erkrankungen wie Panikattacken, Depressionen, Schlafprobleme oder Nervosität können teils gut mit pflanzlichen Beruhigungsmitteln behandelt werden.
Eines der größten Probleme und ein großer Indikator für psychosomatische Erkrankungen ist Stress. Auch hierbei lassen sich mit einigen pflanzlichen Präparaten bereits nach kurzer Zeit effektive Erfolge erzielen. Doch welche pflanzlichen Beruhigungsmittel passen zu welchen Beschwerden und helfen bei welchem Symptom? Und bergen derartige Produkte auch Gefahren?
Grüne Medizin beruhigt
Laut der Studie „Entspann dich, Deutschland“ der Techniker Krankenkasse, fühlen sich zwei Drittel aller Deutschen ab und an gestresst. Bei einem Viertel kann man sogar davon ausgehen, dass der Stress akut ist, so dass sich diese in ihrem Alltag häufig gestresst fühlen. Diese Werte sind natürlich für die Gesundheit besorgniserregend, denn Stress ist meist ein Katalysator für schlimmere Erkrankungen.
Des Weiteren fand die Techniker Krankenkasse heraus, dass Corona die Stresssituation zusätzlich verschlimmert. Eine Entwicklung, die präventive Maßnahmen auf den Plan rufen muss. Denn nur wer präventiv vorbeugt, kann Schlimmeres wie Depressionen oder Burnout verhindern. In vielen dieser Fälle, in denen Stress als Hauptgrund für das Unwohlsein identifiziert ist, können pflanzliche Mittel unterschiedlicher Heil-Pflanzen ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Sie können helfen, den Schlaf zu verbessern sowie dem Stressgeplagten innere Ruhe und Kraft zu geben.
Es ist nicht immer ratsam, direkt auf Chemie und pharmazeutische Präparate zurückzugreifen, wenn es doch auch natürlich geht. Den pflanzlichen Stoffen werden nicht ohne Grund beruhigende und heilende Wirkungen nachgesagt und sollten daher in keiner Haus-Apotheke fehlen. Hierzu zählen zum Beispiel Kräuter, Pflanzenextrakte und vieles mehr.
Anzeichen für Beschwerden:
- Innere Unruhe
- Schnelle Reizbarkeit
- Ausgelaugt
- Abgeschlagen
- Zittrige Hände
- Unangenehmes Herzklopfen
- Schwache Konzentrationsfähigkeit
Pflanzliche Beruhigungsmittel, wie sie auf dem Online-Portal www.vergleich.org zu finden sind, können bei Stress, Schlafstörungen sowie Nervosität effektiv helfen. So gibt es mittlerweile Hinweise darauf, dass zum Beispiel Johanniskraut, Hopfen, Melisse, Baldrian, Lavendel und die Passionsblume sedierende und anxiolytische Wirkungen haben. Anxiolytische bedeutet angstlösend und ist somit Angst- und spannungsdämpfend.
Solche pflanzlichen Beruhigungsmittel sind also eine wirksame Hilfe bei Schlafproblemen und Ängsten, die, anders als klassische Medikamente, deutlich weniger Nebenwirkungen aufweisen und Körper und Geist so auf natürliche Art und Weise entspannen.
Stress und depressive Verstimmungen durch pflanzliche Beruhigungsmittel bekämpfen
Jeder kennt es: Stressige und depressive Phasen und Verstimmungen können sehr stark an den Nerven zehren. Vor allem der Stress kann sehr schnell die eigene Lebensqualität negativ beeinflussen. Aus diesem Grund sollten Stressindikatoren stets ernst genommen und präventiv bekämpft werden. Wer den Gang zum Arzt vorerst aussetzen möchte, kann sich hierzu bezüglich erst einmal pflanzlicher Beruhigungsmittel und Wirkstoffe schlau machen.
Auch hier bieten sich einige Stoffe für bestimmte Symptome und Krankheitsbilder an, ohne dass sie direkt Schaden anrichten. Zudem sind starke Antidepressiva und Tranquilizer auch nicht zu unterschätzen und sollten stets mit deinem Arzt intensiv abgesprochen werden. Alternativ zu stärkeren Sedativa bieten sich demnach auch pflanzliche Stoffe zur Beruhigung an.
Deren Einnahme ist oft auch ohne Rezept möglich und es gibt eine Vielzahl an Kategorien und Wirkstoffen in unterschiedlicher Darreichungsform, wie Tabletten, Kapseln, Tees und mehr zum Einnehmen.
Phytopharmaka als Alternative nutzen
Sofern man sich mit pflanzlichen Stoffen beschäftigt, wird man über kurz oder lang auf den Begriff der "Phytopharmaka" stoßen. Dieses Fremdwort bezeichnet dabei lediglich "pflanzliche Arzneimittel". Hierbei muss deren Wirksamkeit auf einem oder mehreren pflanzlichen Inhaltsstoffen basieren.
Diese Phytopharmaka haben im Vergleich zu herkömmlichen Antidepressiva und Sedativa den Vorteil, dass sie die Leistungsfähigkeit nicht einschränken. Dies gilt auch für die Fahrtüchtigkeit der betroffenen Personen. Zudem wird den Phytopharmaka nachgesagt, dass sie nebenwirkungsarm oder meist sogar komplett frei von Nebenwirkungen sind.
Auch das Problem der Abhängigkeit ist in der Regel bei pflanzlichen Beruhigungsmitteln nicht gegeben. Somit führen Phytopharmaka nicht zu einer gewissen Gewöhnung und somit auch nicht zu einer Abhängigkeit.
Der Hopfen: Die Arzneipflanze des Jahres 2007
Kaum zu glauben, doch 2007 ernannte der Studienkreis "Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde" der Uni Würzburg Hopfen zur Arzneipflanze des Jahres. Ab sofort wurden der Kultpflanze, die in der Regel dem Brauwesen zugeschrieben wird, noch weitaus wichtigere Funktionen zugesprochen.
Johanniskraut als Stimmungsaufheller
Vielen Personen, die unter leichten Depressionen leiden oder sich hin und wieder abgeschlagen fühlen, wird das Johanniskraut ein Begriff sein. Johanniskraut-Kapseln sind oftmals eine unkomplizierte Lösung bei mittelschweren Depressionen und leichten Angstzuständen.
Johanniskraut zählt zudem heute noch zur einzigen einheimischen Pflanze, der stimmungsaufhellende Wirkungen nachgewiesen wurde. Die Anwendungsgebiete für Johanniskraut sind sehr divers. So kennt man vor allem die Wirkung auf depressive Erkrankungen. Aber auch bei Schnitt- sowie Schürfwunden, oder gar Verbrennungen, kann Johanniskraut äußerlich zur besseren Heilung angewandt werden.
Bei dem Johanniskraut-Produkt solltest du dabei auf die Qualität und eine ausreichende Dosierung achten. Die Packungsgröße variiert hierbei je nach Hersteller und reicht in der Regel für mehrere Wochen. Die Erfahrung zeigt hier auch, dass das Johanniskraut meist einige Wochen Anwendungszeit benötigt, um seine volle Wirkung zu entfalten und die depressiven Symptome zu lindern.
Vitamine gegen Unruhe und mehr
Neben den pflanzlichen Beruhigungsmitteln solltest du allerdings auch einen Blick auf eine ausreichende Vitaminversorgung haben. Vor allem Vitamin B12 ist für Menschen wichtig, die unter Anspannung und Unruhezuständen leiden. Aber auch Vitamin B6 und Vitamin C sind sehr hilfreich.
Mehr über die Wichtigkeit von Vitaminen und Mineralien bei psychischen Beschwerden findest du in meinem Artikel Vitamine gegen Depressionen.
Um festzustellen, ob und wenn ja welche Mängel an Vitaminen bestehen, empfiehlt sich eine Beratung bei deinem Hausarzt. Die besten Ergebnisse erzielst du nämlich vor allem dann, wenn du alle diese Mängel berücksichtigst und dann entsprechend ausgleichst.
Mein Fazit
Die Ursachen von Einschlafstörungen, Depressionen und anderen Erkrankungen sind vielfältig und die Symptome bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt. Doch anstatt direkt zum Schlafmittel oder zum Antidepressivum zu greifen, sind pflanzliche Beruhigungsmittel und Wirkstoffe oft die verträglichere und risikoärmere Wahl.
Auch wenn uns der Stress und die Probleme des Alltags über den Kopf wachsen, ist die Einnahme von pflanzlichen Mitteln zur Beruhigung in vielen Fällen die geeignetere Variante, als die Verwendung eines Beruhigungsmittels. Oder die Einnahme eines stimmungsaufhellenden Wirkstoffs, anstatt direkt zum Antidepressivum zu greifen.
Hier empfiehlt es sich also immer, erst einmal die pflanzliche Variante zu wählen und erst dann die "chemische Keule" auszupacken.