Was tun, wenn die Prüfungsangst zu groß ist? Gibt es Medikamente, die gegen die Prüfungsangst helfen? Hier erfährst du, welche Pillen helfen können.
Prüfungsangst ist eine spezielle Form der Leistungsangst.
Während eine gewisse Nervosität ganz normal ist und sogar hilfreich sein kann, leiden von Prüfungsangst Betroffene enorm unter der Prüfungssituation. Körperliche Symptome wie Herzklopfen/Herzrasen, schweißige Hände, Magen-Darm-Beschwerden stellen sich oft schon Tage vor der Klausur bzw. dem Test ein; ebenso psychische Symptome wie Aufregung, Anspannung und erhöhte Reizbarkeit und damit verbunden Probleme mit dem Schlaf. Besonders die Angst vor dem Scheitern ist stark ausgeprägt, z.B. durch einen sogenannten Blackout, bei dem das Wissen nicht mehr abrufbar ist.
Menschen, die unter Prüfungsangst leiden, haben oft auch andere Arten von Ängsten, zum Beispiel soziale Ängste (1). Nicht-pharmakologische Methoden wie Entspannungstechniken gegen die Prüfungsängste gelten zwar als erste Wahl der Behandlung, aber wenn diese Tipps oder (pflanzliche) Mittel der Homöopathie zur Beruhigung versagen oder die Angst wirklich unerträglich ist, dann kann auch der Einsatz von Medikamenten hilfreich sein.
In diesem Artikel stellen wir dir die drei am häufigsten zum Einsatz kommenden Medikamente gegen Prüfungsangst und Prüfungsstress vor:
- Betablocker
- Benzodiazepine
- und Antidepressiva
Außerdem stelle ich dir ein effektives pflanzliches Mittel als Alternative vor.
Betablocker gegen körperliche Symptome der Angst
Propranolol (Inderal) ist ein Betablocker, ein Medikament, das normalerweise (bei Herz-Patienten) zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt wird, aber auch bei Auftrittsangst, Lampenfieber und Prüfungsangst eingesetzt werden kann.
Propanolol wird als Beruhigungsmittel besonders häufig von Bühnenkünstlern eingesetzt, wirkt aber natürlich genauso gut bei Studenten oder Schülern oder sonstigen Prüflingen. Der Wirkstoff blockiert die körperlichen Anzeichen von Stress und Angstzuständen. Er verlangsamt den Puls, reduziert das Zittern und vermindert das Schwitzen. Er kann somit auch die körperlichen Symptome von Panikattacken lindern.
Das Medikament Propanol ist gegen Vorlage eines Rezepts in allen Apotheken erhältlich. Es wird etwa 30 Minuten vor der Veranstaltung, dem Auftritt bzw. der Prüfung eingenommen. Es sollte am Tag der Prüfung jedoch nicht zum ersten Mal eingenommen werden - denn manche Menschen sprechen nicht gut darauf an oder reagieren mit Nebenwirkungen. Zu solchen Nebenwirkungen gehören Benommenheit und ein sehr (zu) langsamer Herzschlag. Es gibt bestimmte Krankheiten, bei denen die Einnahme nicht empfohlen wird, z. B. Asthma.
Zusammenfassung
- Propranolol (Inderal) ist ein Betablocker, ein Medikament, das normalerweise zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt wird, aber auch Anwendung findet, um Prüfungsängste und andere Leistungsängste in den Griff zu bekommen.
- Es sollte nicht zum ersten Mal am Tag der Prüfung eingenommen werden - denn manche Menschen sprechen nicht gut darauf an.
Lesetipp: Durch Betablocker ruhiger und gelassener
Benzodiazepine: keine Medikamente auf Dauer
Benzodiazepine können regelmäßig oder nach Bedarf eingesetzt werden. Zur Behandlung von Prüfungsangst sollten sie etwa 30 Minuten bis eine Stunde vor der Prüfung eingenommen werden.
Zu den häufig verwendeten Medikamenten aus dieser Klasse gehören Alprazolam (Xanax), Clonazepam und Lorazepam (Tavor). Die erforderliche Dosis ist variabel und muss individuell festgelegt werden (1). In der Regel wirkt jedoch die kleinste oder zweitkleinste Dosis schon sehr gut.
Die Einnahme dieser Medikamente vor Prüfungen kann Schläfrigkeit verursachen und das Gedächtnis und die Klarheit des Denkens beeinträchtigen (1). Bei einem anfänglich hohen Angstniveau können diese Medikamente die Angst jedoch auf ein erträgliches Maß senken und die Leistung verbessern.
Benzodiazepine haben ein hohes Suchtpotenzial. Eine Abhängigkeit kann sich schon innerhalb von zwei Wochen regelmäßiger Einnahme einstellen. Wenn sie nur selten eingenommen werden, ist das allerdings weniger ein Problem als bei regelmäßiger Einnahme.
Zusammenfassung:
- Benzodiazepine können regelmäßig oder nach Bedarf eingenommen werden.
- Sie haben ein hohes Suchtpotenzial, aber wenn sie selten eingenommen werden, ist das weniger problematisch als bei regelmäßiger Einnahme.
Antidepressiva: nicht nur für die Prüfung
Antidepressiva können zur Behandlung von Depressionen und allgemeiner Ängste eingesetzt werden, z. B. bei sozialen Ängsten, die von Prüfungsangst begleitet sein können. Am häufigsten werden die serotoninspezifischen Wiederaufnahmehemmer wie Paroxetin und Sertralin eingesetzt. Zu ihren unerwünschten Wirkungen gehört, dass sie - gerade in der Anfangsphase der Behandlung - zu Unruhe und Selbstmordgedanken führen können. Außerdem können sie nicht einfach vor einer Prüfung eingenommen werden - sie müssen regelmäßig eingenommen werden.
Zusammenfassung:
- Antidepressiva können zur Behandlung von allgemeineren Ängsten eingesetzt werden, z. B. von sozialen Ängsten, die mit Prüfungsangst einhergehen können.
- Am häufigsten werden die serotoninspezifischen Wiederaufnahmehemmer wie Paroxetin und Sertralin eingesetzt.
CBD-Öl: eine pflanzliche Alternative zur Linderung von Prüfungsangst
Es gibt viele pflanzliche Mittel, die als Stimmungsaufheller gegen depressive Verstimmungen oder auch gegen innere Unruhe, Nervosität und Ängste helfen sollen. Ich habe vieles ausprobiert: Johanniskraut, Lasea, Neurexan und weitere Supplemente. Auch wenn bei mir persönlich Prüfungsangst noch das kleinste Problem gewesen ist, so hat doch CBD-Öl von all diesen Mitteln, die ich probierte, am besten gegen meine Angstzustände geholfen.
Von daher denke ich, dass CBD-Öl auch für die Prüfung oder in der Phase der Vorbereitung, eine sehr gute Alternative zu Medikamenten ist. Aber auch hier gilt, dass du die Wirkung, die CBD-Öl bei dir hat, unbedingt vor der Prüfung ausprobieren solltest. Damit du weißt, wie CBD-Öl bei dir wirkt und vor allem, welche Dosis für dich optimal ist.
Weitere Tipps zum Umgang mit Prüfungsangst
Es gibt verschiedene Techniken, die du anwenden kannst, um mit Prüfungsangst umzugehen, sowohl vor als auch während der Prüfung.
Vorbereitung und Co
Um die Prüfungsangst vor einer Prüfung zu bewältigen, ist es am besten, dich so gut wie möglich vorzubereiten. Lerne die besten Lernmethoden, die für dich funktionieren, und nimm dir vor jeder Prüfung viel Zeit zum Lernen, damit der Inhalt und die unterschiedlichen Themen des Lernstoffes sitzen. Wenn möglich, mache vorher Übungstests, um die Situation der Prüfung zu simulieren. Diese Simulation der Prüfungssituationen machen auch Profis im Leistungssport, nur dass es hierbei um die Simulation des Wettkampfes geht.
Schlaf und Ernährung
Du solltest auch versuchen, in der Nacht davor ausreichend zu schlafen. Bei Schlafstörungen solltest du nur ein Schlafmittel nehmen, das du zuvor schonmal genommen hast. Nicht dass das die Wirkung des Schlafmittels tagsüber während der Prüfung noch anhält. Das wäre ja kontraproduktiv.
Nimm am Morgen ein gesundes Frühstück mit viel Eiweiß zu dir, das dich bei Kräften hält. Denn Kohlenhydrate alleine halten nicht zu lange an es könnte dazu kommen, dass deine Leistungsfähigkeit in der Prüfung, vor allem wenn diese länger dauert, nachlässt.
Tipps für die Prüfung
Während der Prüfung selbst gibt es verschiedene Methoden, mit denen du deine Angst reduzieren kannst:
- Atme mehrmals langsam und tief ein und entspanne deine Muskeln bewusst nach und nach.
- Lies jede Frage langsam und mehrmals. Vergewissere dich, dass du die Frage vollständig verstanden hast.
- Bearbeite den Test eine Frage nach der anderen. Konzentriere dich immer nur auf diese eine Frage.
- Achte darauf, während der Prüfung immer wieder kleine Pausen zu machen, um zu entspannen und einen kühlen Kopf zu bewahren.
- Achte auf deine Einstellung und setze dich nicht zu sehr unter Druck, das fördert nur die Panik. Für die guten: es muss nicht immer die Eins sein. Für die Schwächeren: es ist kein Beinbruch, bei einer Prüfung auch mal durchzufallen.
Mein Fazit
Die Reaktionen unseres Körpers auf Angst und Stress können es jedem Prüfling schwierig machen, während einer Prüfung sein volles Potential abzurufen. Da ist es ganz ähnlich wie beim Sport. Da gewinnt nicht immer der Beste, sondern derjenige der im Wettkampf auch mentale Stärke beweist.
Solche Situationen kann man trainieren in Form von Entspannungstechniken (z.B. Methode nach Jacobsen), doch bei einigen Betroffenen reicht das nicht aus. Wenn du ein solcher Fall bist, dann kannst du zu Medikamenten greifen, die ich dir in diesem Artikel vorgestellt habe.
- https://healthfully.com/drugs-for-test-anxiety-4478382.html
- https://www.healthline.com/health/test-anxiety