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Februar 20, 2023

Entwurf

Diphenhydramin-Hydrochlorid ist ein Antihistaminikum, welches off-label noch viele andere Anwendungsgebiete hat, u.a. bei Schlafstörungen.

Der Wirkstoff Diphenhydramin ist ein Antihistaminikum der ersten Generation, das die Wirkung von Histamin blockiert, einer Substanz, die vom Immunsystem gebildet wird. Eine erhöhte Histaminausschüttung tritt in der Regel auf, wenn dein Immunsystem auf Allergene wie Pollen, Tierhaare oder ein Medikament überreagiert, insbesondere bei allergischen Reaktionen. Histamin kann Symptome wie Husten, Niesen, juckende, tränende Augen, juckende Haut oder Nesselsucht hervorrufen.

Wirkmechanismus: Diphenhydramin zählt zur Gruppe der sogenannten H1-Antihistaminika, das bedeutet: Diphenhydramin wirkt als inverser Agonist an den H1-Rezeptoren und kehrt dadurch die Wirkung von Histamin auf die Kapillaren um, wodurch die Symptome einer allergischen Reaktion verringert werden.

Diphenhydramin hat die chemische Summenformel C-17-H-21-NO und überwindet sehr gut die Blut-Hirn-Schranke. Es ist ein gängiger Inhaltsstoff, der in einer Reihe von rezeptfreien Medikamenten (z.B. vom Hersteller Hevert Dorm) verwendet wird, die es in verschiedenen Formen gibt, z. B. als Einzel- oder Kombinationspräparate, als Tabletten, Kapseln, Flüssigkeiten oder Kautabletten. Der bekannteste Markenname ist Benadryl.

Anwendungsgebiete

Die Anwendung von Diphenhydramin findet am häufigsten zur Behandlung von allergischen Symptomen statt, die durch eine erhöhte Histaminausschüttung verursacht werden. Es wird auch für die folgenden Zwecke verwendet (1):

  • Anaphylaxie
  • Als (Bestandteil von) Schlaf- und Beruhigungsmittel(n) bei Schlafstörungen (Schlaflosigkeit, Einschlaf-und Durchschlafstörungen), z.B. in Vivinox
  • Antitussivum (Hustenstiller)
  • Parkinson-Syndrom einschließlich extrapyramidaler Symptome
  • Prävention und Behandlung von Reisekrankheit
  • Erkältungssymptome

Off-Label-Anwendungen

Dies sind Anwendungen, für die das Arzneimittel nicht zugelassen ist, die aber von einem Arzt und einer Ärztin dennoch empfohlen werden können:

  • Angioödem
  • Infusions- oder transfusionsbedingte Reaktionen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Scombroid (Histamin)-Vergiftung
  • Urtikaria (Nesselsucht)
  • Akuter Schwindel

Was du vor der Einnahme des Wirkstoffs beachten solltest

Dein Arzt oder deine Ärztin wird die Dosis und den Zeitpunkt der Einnahme festlegen. Es ist wichtig zu wissen, dass Diphenhydramin ein freiverkäufliches Medikament ist und dass sichere Dosierungsanweisungen auf allen Generika und Marken dieses Medikaments zu finden sind.

Wie man Diphenhydramin einnimmt:

  • Informiere alle deine Ärzte und Ärztinnen darüber, dass du dieses Medikament einnimmst.
  • Informiere deinen Arzt und Ärztin über alle anderen Medikamente, Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel, die du einnimmst, denn einige können Wechselwirkungen mit Diphenhydramin haben.
  • Diphenhydramin kann als Tablette, Flüssigkeit und/oder intravenös eingenommen werden.
  • Kautabletten und oral einzunehmende Tabletten sollten gut gekaut oder vollständig im Mund aufgelöst werden.
  • Diphenhydramin kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
  • Diphenhydramin wird nach Bedarf eingenommen, aber nimm nicht mehr als die empfohlene Höchstdosis.
  • Nimm das Medikament so ein, wie es von deinem Arzt oder deiner Ärztin verordnet wurde oder wie es auf der Packung angegeben ist.
  • Vermeide es, Auto zu fahren oder schwere Maschinen zu bedienen, bis du weißt, wie das Medikament auf dich wirkt.
  • Trinke keinen Alkohol, wenn du Diphenhydramin in deinem Körper hast.
  • Sprich mit deinem Arzt und deiner Ärztin, wenn du vorhast, Marihuana zu konsumieren.
  • Nimm das Medikament nicht ein, wenn du schwanger bist oder stillst, es sei denn, dein Arzt und Ärztin rät dir, es einzunehmen.
  • Nimm keine anderen Medikamente ein, die Diphenhydramin enthalten.

Andere Antihistaminika

Diphenhydramin ist eines der Antihistaminika der ersten Generation, die als Sedativum bekannt sind. Andere Antihistaminika sind Brompheniramin, Chlorpheniramin, Dimenhydrinat und Doxylamin.

Die Antihistaminika der zweiten Generation wirken nicht sedierend. Dazu gehören Alavert und Claritin (Loratadin), Zyrtec (Cetirizin) und Allegra (Fexofenadin).

Dosierung

Alle aufgeführten Dosierungen entsprechen den Angaben des Arzneimittelherstellers. Überprüfe dein Rezept und sprich mit deinem Arzt und deiner Ärztin, um sicherzustellen, dass du die richtige Dosis nimmst.

Allgemeine Informationen zur Dosierung bei Erwachsenen

Diese Dosierungen werden vom Hersteller empfohlen (2):

  • Extrapyramidale Reaktion: 25 bis 50 Milligramm (mg) oral 3 bis 4 Mal am Tag
  • Schlaflosigkeit: 50 mg oral einmal täglich vor dem Schlafengehen
  • Reisekrankheit: 25 bis 50 mg 3- bis 4-mal täglich
  • Allergischer Schnupfen: 25 bis 50 mg oral alle 4 bis 6 Stunden nach Bedarf Höchstdosis: 300 mg/Tag
  • Erkältungssymptome: 25 bis 50 mg oral alle 4 bis 6 Stunden, je nach Bedarf. Maximale Dosis: 300 mg/Tag
  • Juckreiz: 25 bis 50 mg oral alle 4 bis 6 Stunden, je nach Bedarf. Maximale Dosis: 300 mg/Tag
  • Urtikaria: 25 bis 50 mg oral alle 4 bis 6 Stunden je nach Bedarf. Maximale Dosis: 300 mg/Tag

Informationen zur Dosierung bei Kindern

Es gibt viele Formulierungen von Produkten, die Diphenhydramin für Kinder enthalten, aber es ist wichtig, die Altersbeschränkungen und empfohlenen Dosierungen zu beachten.

Einnahme und Aufbewahrung Diphenhydramin

Diphenhydramin sollte wie andere Medikamente sicher und geschützt aufbewahrt werden. Befolge am besten diese Vorsichtsmaßnahmen:

  • Bei Raumtemperatur und vor Licht geschützt lagern.
  • An einem trockenen Ort lagern.
  • Nicht kühlen oder einfrieren.
  • Wirf die flüssige Suspension nach acht Wochen weg, da sie möglicherweise instabil ist.
  • Wirf unbenutzte oder abgelaufene Medikamente weg.

Nebenwirkungen

Die meisten Nebenwirkungen, die mit diesem Medikament verbunden sind, sind nicht schädlich, aber du solltest deinen Arzt und Ärztin über alle Nebenwirkungen informieren.

Häufige Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen können sein (3):

  • Benommenheit/Schläfrigkeit
  • Schwindelgefühl
  • Epigastrisches Unwohlsein (Bauchbeschwerden)
  • Verdickung der Sekrete
  • Kopfschmerzen
  • Koordinationsschwierigkeiten
  • Trockener Mund
  • Schwindel
  • Urtikaria
  • Reizbarkeit
  • Euphorie

Schwerwiegende Nebenwirkungen

Zu den schwerwiegenden Nebenwirkungen, die sofort deinem Arzt und Ärztin gemeldet werden sollten, gehören (4):

  • Zittern
  • Konvulsionen
  • Verschwommene Sicht
  • Anaphylaktischer Schock
  • Engegefühl in der Brust
  • Herzklopfen (Gefühl eines schnellen oder pochenden Herzschlags)
  • Veränderungen im EKG (Verlängerung QT-Intervall)
  • Halluzinationen
  • Extrapyramidale Effekte (Zittern, Steifheit, Krämpfe und/oder unwillkürliche Bewegungen)
  • Pharynxödem (starke Schwellung und Engegefühl im Rachen)

Hämolytische Anämie und Thrombozytopenie sind Nebenwirkungen, die die Blutzellen betreffen. Zu den Symptomen können Müdigkeit, Schwäche, schneller Puls, Kurzatmigkeit, Blutungen und/oder Blutergüsse gehören.

Antihistaminika der ersten Generation wie Benadryl blockieren nicht nur die Wirkung von Histamin, sondern als Anticholinergika auch die Acetylcholin-Rezeptoren und somit dessen Wirkung. Acetylcholin ist eine Substanz in deinem Gehirn, die dazu beiträgt, Nachrichten zwischen den Zellen zu senden. Die Blockade von Acetylcholin kann zu vorübergehender Schläfrigkeit, Verwirrung und Gedächtnisverlust führen.

Warnungen und Wechselwirkungen

Diphenhydramin oder Medikamente, die Diphenhydramin enthalten, sollten von Erwachsenen ab 65 Jahren nur auf Anweisung eines Arztes und einer Ärztin eingenommen werden.5

Diphenhydramin sollte von Personen, auf die einer der folgenden Punkte zutrifft, nur mit Vorsicht angewendet werden, also sprich vor der Einnahme mit deinem Arzt und Ärztin (5):

  • Stillen
  • Hypotonie in der Vorgeschichte
  • Alkoholismus oder Drogenmissbrauch in der Vorgeschichte
  • Derzeitige Einnahme von Benzodiazepinen, Antidepressiva und/oder Antipsychotika
  • Asthma in der Vorgeschichte
  • Engwinkelglaukom in der Anamnese
  • Anamnese von Magengeschwüren
  • Einen Darmverschluss haben
  • Bluthochdruck oder Herzkrankheiten in der Vergangenheit

Mein Fazit

Kinder und ältere Menschen reagieren empfindlicher auf die Wirkung von Antihistaminika und sollten bei der Anwendung dieser Produkte in diesen Altersgruppen besonders vorsichtig sein. Antihistaminika wie Benadryl oder andere sollten niemals an Kinder unter 4 Jahren verabreicht werden. Diese Medikamente können lebensbedrohliche Nebenwirkungen hervorrufen. Lies und befolge immer die Anweisungen auf den Etiketten und wende dich an deine Ärzte und Ärztinnen oder Apotheker und Apothekerinnen, wenn du Bedenken oder Fragen hast.

Schnelle Hilfe?

Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar. Weitere Hilfsangebote findest du hier: https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/hilfsangebote/



Über den Autor

Andreas

Ich bin Andreas, Gründer und Hauptblogger von "Mein Weg aus der Angst". Ich lebe mit meiner Frau, unserer Tochter und unserem Hund im Süden Deutschlands. Mehr Infos über mich kannst du hier nachlesen.

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